Vom Wald in die Stadt - die Generalprobenhistorie
So fing alles an
1984, also drei Jahre nachdem der Saisonhöhepunkt BERLIN-MARATHON vom Grunewald in die City zog und seinen Siegeszug zu einem der größten und spektakulärsten Ausdauerevents der Welt begann, kam eine Idee für ein neues Angebot auf.
„Wie wäre es, den Marathonstartern einen offiziellen Test für den Klassiker anzubieten? Kurzerhand wurde ein schon existierender 15-km-Volkslauf durch den Grunewald auf Halbmarathon getrimmt.
„Vorfreude schüren“ und „die Form testen“ war die Devise. Start und Ziel befanden sich im altehrwürdigen Mommsenstadion: Der Dreh- und Angelpunkt vieler Lauftreffs, Sitz der SCC e.V.-Geschäftsstelle und durch den Berliner Silvesterlauf auch schon eventerprobt.
Die Strecke führte größtenteils über die legendäre “Krone” (Kronprinzessinnenweg). Die 7-km-lange Gerade, heute Tummelplatz für Veloartisten, Inlineskater und Zenläufer, wurde zur idealen Leistungsbeschau der Konkurrenz, begegnete man sich nach dem Umkehrpunkt kurz vor der Havelchaussee doch zweimal und konnte sich ausgiebig begutachten.
Startszenario 2007 am Mommsenstadion
Schattiges Dasein im Grunewald
Viele Jahre passierte nichts Aufregendes. In einer Zeit, in der es immer mehr Events in die City zog, blieb die inzwischen offiziell Berliner Straßenlauf genannte Veranstaltung im Wald.
Sie erfreute sich einer langsam wachsenden Fangemeinde und bestach durch gefiel durch ihr authentisches Spätsommer-Volkslauf Ambiente. Lauflegende Ingo Sensburg gewann die ersten Auflagen in Serie, Strecken über 10 km und 5 km zogen Familien und Hobbyläufer an. Die Anmeldezahlen bewegten sich zwischen 2.000 und 3.000.
Große Sprünge und Höhenflüge
Nachdem 2009 ein namhafter Sportartikelhersteller für das Titelsponsoring gewonnen werden konnte, gelang dann auch der Generalprobe der Schritt in die City.
Nicht mitten ins Zentrum mit eindrucksvollen Gebäuden entlang der Strecke, sondern genau dorthin, wo Berlin lebt und wohnt. Eine 10 km-Runde durch die klassischen Wohnbezirke Steglitz, Zehlendorf und Wilmersdorf war die besondere Attraktion. Gänsehautmomente unter dem Brandenburger Tor gibt es beim BERLIN-MARATHON vier Wochen später.
Die Generalprobe bietet ganz entspanntes urbanes Laufen. Der Sprung in die Stadt war geglückt. Die Anmeldezahlen erlebten Höhenflüge und erreichten Marken knapp über 6.000. Das Veranstaltungszentrum mit Start und Ziel auf der Schoßstraße wanderte ein paar Mal hin und her. Die ikonischen Meilensteine Bierpinsel und Steglitzer Kreisel - beides keine ausgenommenen Schönheiten Berliner Architekturkunst - blieben aber feste Größen und immer im Blick.
Jan Sosnioks Zielfreude ist nicht gespielt
Promis beim Generalproben
Dass in Berlin auch Promis laufen und leben, war bei den Teilnahmen von Jan Sosniok (Schauspieler) und Volker Schlöndorff (Regisseur von “Die Blechtrommel” / Oscar für “Bester fremdsprachiger Film” 1980) hautnah erlebbar.
Volker Schlöndorff ganz entspannt im Ziel seines Kiezlaufes
Wie zahlreiche andere Events hatte auch der Berliner Straßenlauf mit der Corona-Pandemie zu kämpfen. Nach den Ausfällen 2020 und 2021 gab es im Jahr darauf einen erfolg versprechenden Neustart.
Gute Ideen und attraktive Angebote für die kommenden Jahre werden diese Berliner Traditionsveranstaltung ganz bestimmt wieder zu alter Größe wachsen lassen. Das SCC EVENTS Organisationsteam freut sich auf viele neue Teilnehmer:innen und lockeres urbanes Laufen mitten in der Stadt.
Der Berliner Straßenlauf - Die Generalprobe 2022 auf dem Weg in die Zukunft